Fledermäuse (Minichirpotera) gehören der Reihe der Landwirbeltiere, Klasse Säugetiere, Unterklasse höhere Säugetiere, Überordnung Laurasiatheria, Ordnung Fledertiere (Chiroptera) an. "Chiroptera" bedeutet so viel wie "Handflieger" oder "Handflügler". Das kommt daher, dass die Flughaut der Fledertiere zwischen ihren Fingern und dem Schwanz gespannt ist. Neben den Fledermäusen gehören auch die Flughunde (Megachiroptera) der Ordnung der Fledertiere an. Mit beinahe 1000 verschiedenen Arten sind die Fledertiere die zweitgrößte Säugetiergruppe weltweit; nur Nagetiere sind artenreicher.
Die europäischen Fledermausarten sind Fleischfresser; sie fressen Insekten. Neben ihnen gibt es noch die Fruchtfledermäuse (Stenordermatinae), die sich von Früchten ernähren, und die Vampirfledermäuse (Desmodontinae), die sich vom Blut größerer Tiere ernähren. Man muss sich vor ihnen jedoch nicht fürchten; sie greifen in der Regel keine Menschen an.
Vampirfledermäuse leben überwiegend in Süd- und Mittelamerika, sollen aber auch schon in Nordamerika gesichtet worden sein.
Es gibt drei Arten von Vampirfledermäusen: Desmodus rotundus (Gemeiner Vampir), Diphylla ecaudata (Kammzahnvampir) und Diaemus youngi (Weißflügelvampir). Desmodus draculae, eine vierte Art, gilt als bereits ausgestorben.
Wie andere Fledermäuse auch, sind Vampirfledermäuse nachtaktiv. Im Kriechgang schleichen sie sich an ihre Opfer heran und finden mit Hilfe eines Infrarotsinns gut durchblutete Stellen. Diese öffnen sie dann mit ihren Zähnen und lecken das Blut mit der Zunge auf. Die Menge, die sie an Blut zu sich nehmen, ist für das Tier nicht gefährlich.
Die eigentliche Gefahr liegt darin, dass Fledermäuse Überträger der Tollwut sind. Auch einheimische Arten können die Tollwut übertragen. Dabei handelt es sich um eine besondere Form der Tollwut, die Fledermaus-Tollwut. Da in Deutschland die Fuchstollwut als ausgestorben gilt, gelten Fledermäuse als einzige direkte Überträger der Tollwut. Wurde man jedoch von einem Tier - egal, ob es sich dabei um eine Fledermaus handelt oder ein anderes Tier - gebissen, sollte man sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen, da trotzdem auch andere Tiere (auch die eigenen Haustiere) den Erreger in sich tragen können. Beim Arzt bzw. im Krankenhaus wird man dann wahrscheinlich eine passive Impfung bekommen. "Passive Impfung" bedeutet, dass Antikörper gegen eine Krankheit (in dem Fall Tollwut) gespritzt werden. Gegen die Tollwut und viele andere Viruserkrankungen gibt es auch die so genannte aktive Impfung, die vorbeugend gespritzt wird, das heißt, man kann sie nicht nur spritzen lassen, wenn der Verdacht besteht, dass man das Virus in sich trägt. Bei einer aktiven Impfung wird eine abgeschwächte oder abgetötete Form des Virus gespritzt. Das Verfahren der aktiven Impfung kennen sicherlich die meisten, da es das übliche Verfahren zur Vorbeugung von diversen Krankheiten (nicht nur Tollwut, sondern z.B. auch Kinderlähmung, Röteln, Masern, Dyphterie,...) ist. Vor allem, wenn man ein Fledermausquartier betreut, sollte man daher aufpassen.
Fledermauquartiere und ihre Betreuung. Je nach Art, bevorzugen Fledermäuse andere Quartiere. Einheimische Arten haben i.d.R. Sommer-, Winter- Paarungs- und Zwischenquartiere. Im Winter halten die Tiere in ihren Winterquartieren Winterschlaf. Das Aufwachen daraus kostet viel wertvolle Energie, und besonders in sehr kalten Wintern könnte es den Tod der Tiere bedeuten. Deswegen darf man Fledermäuse auf keinen Fall stören, vor allem im Winter nicht. Wenn Fledermäuse ins Sommerquartier fliegen, legen sie unterwegs Pausen in Zwischenquartieren ein. Den Sommer verbringen Männchen und Weibchen getrennt: Während die Weibchen in den Wochenstuben ihre Jungen (meist ein bis zwei) aufziehen, leben die Männchen in Sommerquartieren. Nach dem Sommer machen sie sich wieder auf den Weg ins gemeinsame Winterquartier, doch bevor sie dort angekommen sind, fliegen sie zur Paarung in Paarungsquartiere und legen Pausen in Zwischenquartieren ein.
Diese Fledermausquartiere müssen betreut werden. Diese Aufgabe übernehmen ehrenamtliche Fledermausquartierbetreuer/-innen. Fledermausquartierbetreuer kann jeder werden. Die einzigen Vorraussetzungen sind, dass man Fledermäuse mag, sich mit ihnen auskennt und weiß, wo ihr Quartier ist. Dabei ist es zwar vorteilhaft, ihre Verstecke und Hangplätze zu kennen, jedoch nicht zwingend notwendig, denn oft haben selbst Experten Schwierigkeiten damit diese zu finden. Hinweise darauf können z.B. Fledermauskot und Dunkelfärbungen am Dachbodenholz, die durch das Körperfett der Tiere entstehen, sein.
Ein Fledermausquartierbetreuer macht ein bis zwei Mal im Jahr eine Quartierinspektion, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist (z.B. ob die Einflugöffnung nicht verschlossen ist). Wenn etwas nicht in Ordnung ist, muss es wieder in Ordnung gebracht werden. Will man am Fledermausquartier (insbesondere an der Einflugöffnung und den Verstecken/Hangplätzen) etwas verändern, braucht man dazu allerdings eine Genehmigung durch die Naturschutzbehörde. Diese Quartierinspektion muss dann stattfinden, wenn die Fledermäuse nicht im Quartier sind (d.h. bei Winterquartieren im Sommer oder Frühherbst, bei Sommequartieren im Spätherbst oder Winter und bei Paarungs- und Zwischenquartieren im Sommer oder Winter), da sie sich sonst gestört fühlen können. Fledermäuse sind sehr stressanfällig und können wegen jeder kleinsten Störung ihr Quartier verlieren. Auch die Quartierreinigung zählt zu den Aufgaben eines Fledermausquartierbetreuers. Vor allem bei größeren Kolonien kann diese sehr zeitaufwändig sein, und ein Quartierbetreuer darf sich vor allem nicht ekeln, da Quartierreinigung auch bedeutet, den Kot zu beseitigen. Dieser Kot kann auch als wertvoller Bio-Dünger verwendet werden. Regelmäßige Ausflugszählungen gehören ebenfalls zu den Aufgaben. Bei kleineren Kolonien kann man diese ohne technischen Aufwand machen, bei größeren bietet es sich an eine Lichtschranke an der Einflugöffnung, die die Fledermäuse automatisch zählt, sobald sie daran vorbei fliegen, anzubringen.
Entdeckt man ein Fledermausquartier, muss auch bestimmt werden, um welche Fledermausart es sich handelt. Diese Artenbestimmung sollte man jedoch einem Fachmann überlassen, da es dabei einige Vorschriften gibt und die Tiere außerdem verletzt werden können. Auch ein Experte darf die Fledermäuse nur mit einer Genehmigung berühren oder einfangen.
Eine der wichtigsten Aufgaben jedoch ist die Sympathiewerbung. Diese besteht in erster Linie darin, Vorurteile gegenüber Fledermäusen abzubauen und somit die Sympathie der Leute für sie zu gewinnen, denn dadurch gewinnt man auch neue Fledermausschützer.
In Deutschland sind alle Fledermausarten vom Aussterben bedroht; deswegen ist ihr Schutz besonders wichtig. Die Quartierbetreuung und Sympathierwerbung leisten dazu schon einen großen Beitrag, aber auch die Fledermausforschung und die Schaffung künstlicher Quartiere. Dies kann z.B. geschehen, indem man Fledermauskästen oder eine Einflugöffnung am Dachboden anbringt. Bringt man eine Einflugöffnung an, muss man auch für die Verstecke/Hangplätze sorgen. Auch wichtig ist es, dass man vor dem Fällen von Bäumen vorhandene Baumhöhlen von Experten auf Fledermäuse untersuchen lässt.
Mehr zum Thema "Fledermäuse" auf http://blog-der-fledermaeuse.blogspot.de
Die europäischen Fledermausarten sind Fleischfresser; sie fressen Insekten. Neben ihnen gibt es noch die Fruchtfledermäuse (Stenordermatinae), die sich von Früchten ernähren, und die Vampirfledermäuse (Desmodontinae), die sich vom Blut größerer Tiere ernähren. Man muss sich vor ihnen jedoch nicht fürchten; sie greifen in der Regel keine Menschen an.
Vampirfledermäuse leben überwiegend in Süd- und Mittelamerika, sollen aber auch schon in Nordamerika gesichtet worden sein.
Es gibt drei Arten von Vampirfledermäusen: Desmodus rotundus (Gemeiner Vampir), Diphylla ecaudata (Kammzahnvampir) und Diaemus youngi (Weißflügelvampir). Desmodus draculae, eine vierte Art, gilt als bereits ausgestorben.
Wie andere Fledermäuse auch, sind Vampirfledermäuse nachtaktiv. Im Kriechgang schleichen sie sich an ihre Opfer heran und finden mit Hilfe eines Infrarotsinns gut durchblutete Stellen. Diese öffnen sie dann mit ihren Zähnen und lecken das Blut mit der Zunge auf. Die Menge, die sie an Blut zu sich nehmen, ist für das Tier nicht gefährlich.
Die eigentliche Gefahr liegt darin, dass Fledermäuse Überträger der Tollwut sind. Auch einheimische Arten können die Tollwut übertragen. Dabei handelt es sich um eine besondere Form der Tollwut, die Fledermaus-Tollwut. Da in Deutschland die Fuchstollwut als ausgestorben gilt, gelten Fledermäuse als einzige direkte Überträger der Tollwut. Wurde man jedoch von einem Tier - egal, ob es sich dabei um eine Fledermaus handelt oder ein anderes Tier - gebissen, sollte man sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen, da trotzdem auch andere Tiere (auch die eigenen Haustiere) den Erreger in sich tragen können. Beim Arzt bzw. im Krankenhaus wird man dann wahrscheinlich eine passive Impfung bekommen. "Passive Impfung" bedeutet, dass Antikörper gegen eine Krankheit (in dem Fall Tollwut) gespritzt werden. Gegen die Tollwut und viele andere Viruserkrankungen gibt es auch die so genannte aktive Impfung, die vorbeugend gespritzt wird, das heißt, man kann sie nicht nur spritzen lassen, wenn der Verdacht besteht, dass man das Virus in sich trägt. Bei einer aktiven Impfung wird eine abgeschwächte oder abgetötete Form des Virus gespritzt. Das Verfahren der aktiven Impfung kennen sicherlich die meisten, da es das übliche Verfahren zur Vorbeugung von diversen Krankheiten (nicht nur Tollwut, sondern z.B. auch Kinderlähmung, Röteln, Masern, Dyphterie,...) ist. Vor allem, wenn man ein Fledermausquartier betreut, sollte man daher aufpassen.
Fledermauquartiere und ihre Betreuung. Je nach Art, bevorzugen Fledermäuse andere Quartiere. Einheimische Arten haben i.d.R. Sommer-, Winter- Paarungs- und Zwischenquartiere. Im Winter halten die Tiere in ihren Winterquartieren Winterschlaf. Das Aufwachen daraus kostet viel wertvolle Energie, und besonders in sehr kalten Wintern könnte es den Tod der Tiere bedeuten. Deswegen darf man Fledermäuse auf keinen Fall stören, vor allem im Winter nicht. Wenn Fledermäuse ins Sommerquartier fliegen, legen sie unterwegs Pausen in Zwischenquartieren ein. Den Sommer verbringen Männchen und Weibchen getrennt: Während die Weibchen in den Wochenstuben ihre Jungen (meist ein bis zwei) aufziehen, leben die Männchen in Sommerquartieren. Nach dem Sommer machen sie sich wieder auf den Weg ins gemeinsame Winterquartier, doch bevor sie dort angekommen sind, fliegen sie zur Paarung in Paarungsquartiere und legen Pausen in Zwischenquartieren ein.
Diese Fledermausquartiere müssen betreut werden. Diese Aufgabe übernehmen ehrenamtliche Fledermausquartierbetreuer/-innen. Fledermausquartierbetreuer kann jeder werden. Die einzigen Vorraussetzungen sind, dass man Fledermäuse mag, sich mit ihnen auskennt und weiß, wo ihr Quartier ist. Dabei ist es zwar vorteilhaft, ihre Verstecke und Hangplätze zu kennen, jedoch nicht zwingend notwendig, denn oft haben selbst Experten Schwierigkeiten damit diese zu finden. Hinweise darauf können z.B. Fledermauskot und Dunkelfärbungen am Dachbodenholz, die durch das Körperfett der Tiere entstehen, sein.
Ein Fledermausquartierbetreuer macht ein bis zwei Mal im Jahr eine Quartierinspektion, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist (z.B. ob die Einflugöffnung nicht verschlossen ist). Wenn etwas nicht in Ordnung ist, muss es wieder in Ordnung gebracht werden. Will man am Fledermausquartier (insbesondere an der Einflugöffnung und den Verstecken/Hangplätzen) etwas verändern, braucht man dazu allerdings eine Genehmigung durch die Naturschutzbehörde. Diese Quartierinspektion muss dann stattfinden, wenn die Fledermäuse nicht im Quartier sind (d.h. bei Winterquartieren im Sommer oder Frühherbst, bei Sommequartieren im Spätherbst oder Winter und bei Paarungs- und Zwischenquartieren im Sommer oder Winter), da sie sich sonst gestört fühlen können. Fledermäuse sind sehr stressanfällig und können wegen jeder kleinsten Störung ihr Quartier verlieren. Auch die Quartierreinigung zählt zu den Aufgaben eines Fledermausquartierbetreuers. Vor allem bei größeren Kolonien kann diese sehr zeitaufwändig sein, und ein Quartierbetreuer darf sich vor allem nicht ekeln, da Quartierreinigung auch bedeutet, den Kot zu beseitigen. Dieser Kot kann auch als wertvoller Bio-Dünger verwendet werden. Regelmäßige Ausflugszählungen gehören ebenfalls zu den Aufgaben. Bei kleineren Kolonien kann man diese ohne technischen Aufwand machen, bei größeren bietet es sich an eine Lichtschranke an der Einflugöffnung, die die Fledermäuse automatisch zählt, sobald sie daran vorbei fliegen, anzubringen.
Entdeckt man ein Fledermausquartier, muss auch bestimmt werden, um welche Fledermausart es sich handelt. Diese Artenbestimmung sollte man jedoch einem Fachmann überlassen, da es dabei einige Vorschriften gibt und die Tiere außerdem verletzt werden können. Auch ein Experte darf die Fledermäuse nur mit einer Genehmigung berühren oder einfangen.
Eine der wichtigsten Aufgaben jedoch ist die Sympathiewerbung. Diese besteht in erster Linie darin, Vorurteile gegenüber Fledermäusen abzubauen und somit die Sympathie der Leute für sie zu gewinnen, denn dadurch gewinnt man auch neue Fledermausschützer.
In Deutschland sind alle Fledermausarten vom Aussterben bedroht; deswegen ist ihr Schutz besonders wichtig. Die Quartierbetreuung und Sympathierwerbung leisten dazu schon einen großen Beitrag, aber auch die Fledermausforschung und die Schaffung künstlicher Quartiere. Dies kann z.B. geschehen, indem man Fledermauskästen oder eine Einflugöffnung am Dachboden anbringt. Bringt man eine Einflugöffnung an, muss man auch für die Verstecke/Hangplätze sorgen. Auch wichtig ist es, dass man vor dem Fällen von Bäumen vorhandene Baumhöhlen von Experten auf Fledermäuse untersuchen lässt.
Mehr zum Thema "Fledermäuse" auf http://blog-der-fledermaeuse.blogspot.de